MGV Reifnitz zum Korbiniansfest nach Freising
Reisebericht vom 1. Tenor Hermann Nagele

Bilder vom Friedrich Gorenjak

Bilder vom Rupert

Bereits Wochen zuvor fiebern die Sänger des MGV Reifnitz der Reise nach Freising entgegen. Intensive Arbeit und Texte lernen standen bei unseren Proben an der Tagesordnung, schließlich durften wir beim Korbiniansfest in Freising die musikalische Umrahmung bieten.
Am Freitag den 23. Nov. starteten wir bei herrlichem Wetter und gut gelaunt die Reise von Reifnitz am Wörtersee. Nach ca. 5 Stunden im ÖBB Intercitybus erreichten wir Freising und durften unsere Unterkunft in der ehem. Fürstbischoflichen Residenz, dem heutigen Kardinal - Döpfner Haus, das sich am Domberg befindet, beziehen. Die Zimmer sind bestens ausgestattet, es fehlte der obligatorische Fernsehapparat, stattdessen fanden wir die Heilige Schrift vor. Mir persönlich war das sehr recht, dadurch konnte ich mich nach unseren Auftritten und Besichtigungen dem Bibelstudium widmen.
Nun ein paar Worte zu Freising und dem Korbiniansfest.
Freising ist eine Große Kreis- und Universitätsstadt in Bayern Sie liegt ungefähr 30 Kilometer nördlich von München. Die Stadt war Herzogsitz und erlangte als früh-mittelalterlicher Bischofssitz und später als Zentrum des Hochstifts Freising große Bedeutung. Heute ist Freising Verwaltungssitz des gleichnamigen Landkreises Freising und nach München, Ingolstadt und Rosenheim die viertgrößte Stadt im Regierungsbezirk Oberbayern.
Jedes Jahr im November feiert das Erzbistum München und Freising ein Fest zu Ehren des Bistumsheiligen Korbinian. Während der dreitägigen Veranstaltung sind die Gläubigen zu Gottesdiensten und zur Begegnung auf dem Freisinger Domberg eingeladen.
Nachdem wir die Zimmern bezogen haben, nahmen wir am ersten Teil der Feierlichkeiten zum Korbiniansfest teil. Es fand eine Lichterprozession zum Mariendom mit anschließendem Ökumenischen Vespergottesdienst im Dom statt. Sehr beeindruckt hat uns der Domchor mit der Darbietung von Gregorianischen Gesängen. Nach der Messe fand ein Kultureller Abend mit den Partnergemeinden Freising statt. Stimmungsvoll begleitet von der Musikkapelle Krün und dem Männergesangsverein Reifnitz haben sich Delegationen aus den Partnerstädten Arpajon (Frankreich), Innichen (Südtirol), Obervellach und Škofja Loka (Slowenien) wie auch Freunde aus dem französischen Evry, aus Riffian-Kuens (Südtirol), aus Oberwölz und Ardagger (Österreich) sowie der Gemeinde Krün aus dem bayerischen Oberland zum lebendigen Austausch und zwanglosen Beisammensein getroffen. Wiedereinmal hat sich bewahrheitet, dass die Sprache die alle verstehen, die Musik ist. Noch lange nach dem offiziellen Akt haben wir gemeinsam mit Abordnungen der Partnergemeinden Lieder gesungen und Kontakte geknüpft. Aber auch der schönste Abend hat ein Ende und ich freute mich bereits aufs Bibelstudium.
Der zweite Tag.
Gut ausgeruht starteten wir den Samstag mit einem ordentlichen Frühstück in unserem Hotel. Am Vormittag besuchten wir den Freisinger Wochenmarkt. Dieser Markt findet jeweils am Mittwoch und am Samstag statt. Entsprechend der jeweiligen Jahreszeit umfasst das Angebot Obst, Gemüse etc. aber auch Pflanzen und Blumen sowie Maronibrater und Weinhändler. Da uns der Anblick der dargebotenen Lebensmittel hungrig gemacht hat, haben wir uns ins Gasthaus Furtnerbräu zu einer zünftigen Brotzeit begeben. Auf der Speisekarte stand Weißwürste Brezen und dazu passend Weißbier. Diese bayrische Spezialität konnte sich keiner von uns entgehen lassen.
Für den Nachmittag war eine Altstadtbesichtigung anberaumt. Wir trafen unseren Fremdenführer am Marienplatz vor der Mariensäule. Wir wurden durch eine ausgezeichnet erhaltene, historische Altstadt mit eindrucksvollen Bürgerhäusern und vielen Sehenswürdigkeiten geführt. Ganz besonders hat uns der Asamsaal beeindruckt. Gebaut wurde der Asamsaal als Aula für das ehemalige fürstbischöfliche Gymnasium. Heute ist es der schönste Veranstaltungssaal Freisings. Seine barocke Ausstattung und die Fresken von Georg Asam, dem Vater der beiden berühmten Gebrüder Cosmas und Egid Quirin, machen den Saal zu einem festlichen Raum Konzert- und Theaterveranstaltungen.
Weiter ging es zur Jahresausstellung Freising einst und jetzt - das Motto lautete „Vom Hochrad bis zum Rennwagen" und dokumentiert die Entwicklung der Freisinger Auto und Fahrradhändler. Die Ausstellung fand im historischen Bürgerturm, der letzte noch sichtbare Teil der Freisinger Stadtbefestigung, statt.
Eher bedrückend war der Durchgang durch das alte Gefängnis. 1965 wurde das Freisinger Gerichtsgefängnis geschlossen und stand 40 Jahre leer, bis der Förderverein Altes Gefängnis Freising e.V. begann, das Gemäuer fachmännisch und liebevoll zu restaurieren und für ihre Besucher zugänglich zu machen. Bei der Führung wurde auf die Zauberbubenprozesse der Jahre 1715 bis 1717 und 1721 bis 1723, in denen meist minderjährige Menschen ihr Leben verloren haben, ausführlich eingegangen. Nach der Säkularisation 1802/03 wurde dann ein humanerer Strafvollzug eingeführt mit größeren Zellen in einem neuen Zellentrakt, der inzwischen allerdings wieder abgerissen worden ist. Durch diesen humanen Strafvollzug sind die alten Zellen aus der Barockzeit, heute noch erhalten.

Am Abend trafen wir uns mit Dieter Thalhammer, Dieter war bis 2012 Oberbürgermeister von Freising, in der ältesten Brauerei der Welt im Braustüberl Weihenstephan. Wieder konnten wir die Bayrische Gemütlichkeit und Bodenständigkeit sowie Gastfreundschaft genießen und wir gaben nicht nur musikalisch unser Bestes. Nach den schönen Stunden im Bräustüberl ging es zurück in unser Hotel.
Sonntag:
Diesmal mussten wir am Sonntag etwas früher aufstehen, unser Chorleiter hat eine kleine Probe für die Messe, die wir im Marien Dom singen durften, eingeschoben. Der Freisinger Dom "Dom St. Maria und St. Korbinian", ist die Konkathedrale des Erzbistums München und Freising. Hier finden die Priesterweihen des Erzbistums, regelmäßige Gottesdienste und kirchenmusikalische Veranstaltungen statt. Eine eigene Gemeinde hat der Mariendom jedoch nicht. Bis zur Erhebung Münchens zum Erzbistum, im Jahre 1821, war der Freisinger Dom Sitz des Bischofs und Kathedrale des damaligen Bistums Freising. Der Gottesdienst war sehr gut besucht und es fanden sich alle Freunde aus Freising bei der Messe ein. Da Singen bekanntlich auch hungrig und durstig macht, wurden wir zu einem ausgezeichneten Mahl eingeladen. Schlussendlich mussten wir von unseren neu gewonnen Freunden Abschied nehmen und die Heimreise antreten.Obwohl der Abschied schwer fiel, möchte ich die Worte von Andrea Klammer aus den Kärntnerlied „Schon bald wird Abschied gnomman" zitieren:
„Wia schean is, wann ana da is, der auf dei Hamkemman wort"
Resümierend möchte ich mich ausdrücklich für die Gastfreundschaft und Aufnahme in Freising bedanken. Aber auch ganz besonders möchte ich mich beim Obmann Reinhard Angerer für die Organisation der Reise und unserem Chorleiter Walter Mayer für die perfekte und harmonische Führung des Chores während der Auftritte bedanken.


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